Anlässlich des 9. November, der aufgrund der einschneidenden historischen Ereignisse in den Jahren
1918, 1938 und 1989 gerne als ‚Schicksalstag‘ der Deutschen bezeichnet wird, finden jedes Jahr die
sogenannten Schulbesuchstage der Landtagsabgeordneten statt.
In diesem Jahr besuchten die Abgeordneten der SPD, Benedikt Oster, sowie der CDU, Jens Münster,
die BBS Cochem, um mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Bildungsgänge zu diskutieren,
Fragen zu beantworten und ins Gespräch zu kommen. Nach einer Begrüßung sowie thematischen
Einordnung durch Frau Christiane Seibold aus dem Schulleitungsteam stellten sich die beiden
Mitglieder des Mainzer Landtags kurz persönlich vor, bevor sie sich den Fragen der rund 80
Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Bildungsgänge stellten.
Die Lernenden stellten den Abgeordneten viele Fragen, die sich in erster Linie mit Aspekten ihres
eigenen Lebens beschäftigten. So wurde als erstes das komplexe Thema des Ärztemangels, konkret
des Kinderärztemangels in den Blick genommen. Weitere Themen, die die Schülerinnen und Schüler
bewegten, waren die Übernahme von Unternehmen, die Frage nach Studium oder Ausbildung, die
Wehrpflicht sowie die Vergütung von Arbeitszeit. Diese Fragen wurden intensiv beleuchtet und durch
wiederholte Nachfragen lange besprochen.
Auffällig war, dass während der Diskussionen zwischen den beiden Landtagsabgeordneten häufig
große Einigkeit herrschte, während sich die Lernenden nicht mit einfachen Antworten abspeisen lassen
wollten. Aus diesem Grund kam es immer wieder zu angeregten Wortwechseln, die schließlich in der
Frage eines Schülers mündeten, ob es überhaupt Unterschiede zwischen den Parteien gäbe bzw.
warum man die CDU oder SPD wählen sollte.
Diese Frage eröffnete den Landtagsabgeordneten die Möglichkeit, stärker für ihre eigene Parteien zu
werben, vor allem aber zu betonen, wie wichtig es ist überhaupt zu wählen. Gerade in der aktuellen
politischen Lage erklärten beide, dass das Wählen selbst die oberste Priorität habe und die
Europawahlen allen Bürgern ab 16 Jahren offenstehen würden. Beide betonten außerdem, wie wichtig
es ihnen sei, den Menschen im Landkreis jederzeit zur Verfügung zu stehen. Sie sprachen darüber, mit
wie vielen Menschen sie ins Gespräch kämen und wie oft sie bei Anliegen auch zu Bürgern nach Hause
kämen. Vor allem Herr Oster und im Anschluss an ihn auch Herr Münster erklärten, bei Problemen
auch für die Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler jederzeit da zu sein. Trotzdem wurden an
dieser Stelle erstmals wirkliche Unterschiede zwischen den beiden deutlich, sie stellten ihre Positionen
nebeneinander und erlaubten es den Lernenden so sich eine eigne Meinung zu bilden.
Der sehr informative Besuch endete mit einer Schnellfragerunde, um auch die letzten Fragen noch
ansprechen zu können sowie einem Gruppenfoto mit einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Verfasserin: Johanna Steffens